Briefe gegen das Vergessen
ein herzliches Dankeschön verbunden mit den besten Wünschen für das Jahr 2025. Vor allem Gesundheit und Zuversicht in diesen schwierigen Zeiten wünscht Ihnen/Euch die Kirchheimer Gruppe von Amnesty International
Täglich werden Menschen weltweit festgenommen, bedroht, gefoltert, getötet. Weil sie ihre Meinung sagen, sich für die Menschenrechte in ihrem Land einsetzen oder mit friedlichen Mitteln ihre Regierung kritisieren. Gewaltlose politische Gefangene verschwinden oft für Jahre hinter Gittern – ohne faires Gerichtsverfahren und unter unterschiedlich schwierigen Haftbedingungen. Die Gefahr, dass sie vergessen werden, ist groß. Darum brauchen sie unseren Schutz, unsere Solidarität, unseren Einsatz!
Aus diesem Grund startet Amnesty International sogenannte “Briefe gegen das Vergessen”. Sie geben den Gefangenen Hoffnung und zeigen den Verantwortlichen, dass die Gefangenen nicht in Vergessenheit geraten sind. Die “Briefe gegen das Vergessen” wirken durch ihre enorme Anzahl.
Wir brauchen Ihre Unterstützung
Wir brauchen Ihre Unterstützung. Gegen das Vergessen. Beteiligen Sie sich an den Briefen gegen das Vergessen.
März 2025
Presidente de Cuba
Miguel Mario Díaz-Canel Bermúdez
Hidalgo Esq. 6, Plaza de La Revolución
CP 10400, La Habana
KUBA
E-Mail: despacho@presidencia.gob.cu
X: @DiazCanelB
Im März 2025
Sehr geehrter Herr Präsident,
aufgrund von Informationen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) wende ich mich heute an Sie.
AI ist eine unabhängige nicht-staatliche Organisation mit beratendem Status bei den Vereinten Nationen und der UNESCO. Die Organisation arbeitet weltweit für die Verteidigung von Menschen, die unter der Verletzung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen inhaftiert, gefoltert, verschleppt oder getötet wurden bzw. werden.
In diesem Fall handelt es sich um Loreto Hernández García.
Er wurde am 15. Juli 2021 von Polizeikräften festgenommen, nachdem er friedlich an einer regierungskritischen Demonstration teilgenommen hatte. Im Februar 2022 verurteilte ihn ein Gericht in der Stadt Santa Clara wegen “Störung der öffentlichen Ordnung” und “Missachtung” zu sieben Jahren Haft. In dem unfairen Verfahren wurden außer ihm auch seine Frau, Donaida Pérez Paseiro, sowie 14 weitere Demonstrant*innen schuldig gesprochen.
Loreto Hernández García leidet unter Diabetes, Bluthochdruck und anderen gesundheitlichen Problemen, die im Gefängnis nicht behandelt werden können. Aufgrund seiner schlechten gesundheitlichen Verfassung hofft er auf eine Haftentlassung unter Auflagen. Die Behörden haben ihm jedoch mitgeteilt, dass er nur freigelassen werde, wenn seine Frau, die am 15. Januar 2025 aus dem Gefängnis entlassen wurde, ihren Aktivismus einstelle.
Ich bitte Sie hiermit eindringlich, alle Menschen umgehend und bedingungslos freizulassen, die nur aufgrund der Ausübung ihrer Menschenrechte unrechtmäßig in Haft sind. Dazu gehören Loreto Hernández García, Luis Manuel Otero Alcántara, Maykel Castillo Pérez (Osorbo), Roberto Pérez Fonseca und Saylí Navarro.
Mit freundlichen Grüßen
Prosecutor of St. Petersburg
Viktor Dmitrievich Melnik
Attorney General and Chief of the Prosecutor’s office
2/9, Pochtamtskaya Street
190121, St. Petersburg
RUSSISCHE FÖDERATION
Im März 2025
Sehr geehrter Herr Staatsanwalt,
aufgrund von Informationen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) wende ich mich heute an Sie.
Es handelt sich um Daria Kozyreva (Daria Kosyrewa).
Die Medizinstudentin wurde am 24. Februar 2024 inhaftiert, weil sie die Zensurgesetze in Russland kritisiert und zum zweiten Jahrestag des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ein Gedicht des ukrainischen Dichters Taras Shevchenko an seinem Denkmal in Sankt Petersburg angebracht hatte. Sie hat damit lediglich ihr Recht auf freie Meinungsäußerung wahrgenommen, aber die Staatsanwaltschaft eröffnete ein Strafverfahren gegen Daria Kozyreva wegen “Diskreditierung der russischen Streitkräfte”. Außerdem wurde sie der Universität verwiesen. Ihr Verfahren begann im August 2024, doch im Dezember beauftragte das Gericht die Staatsanwaltschaft, den Fall zu überprüfen.
Am 7. Februar 2025 wurde Daria Kozyreva unter Auflagen aus der Untersuchungshaft entlassen. Bis zu einer gerichtlichen Entscheidung darf sie weder telefonieren noch das Internet benutzen, nicht mit Medien sprechen und ihre Wohnung abends und nachts nicht verlassen.
Ich bitte Sie hiermit, die Anklagen gegen Daria Kozyreva und alle weiteren Personen fallen zu lassen, die nur wegen ihrer friedlichen Meinungsäußerungen zum Krieg gegen die Ukraine strafrechtlich verfolgt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Prime Minister
Alix Didier Fils-Aimé
Prime Minister’s Office
31, Boulevard Harry Truman, Bicentenaire, Port-au-Prince
HAITI
E-Mail: secretariatdc@primature.ht
Im März 2025
Sehr geehrter Herr Premierminister,
aufgrund von Informationen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) wende ich mich heute an Sie.
AI ist eine unabhängige nicht-staatliche Organisation mit beratendem Status bei den Vereinten Nationen und der UNESCO. Die Organisation arbeitet weltweit für die Verteidigung von Menschen, die unter der Verletzung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen inhaftiert, gefoltert, verschleppt oder getötet wurden bzw. werden.
In diesem Fall handelt es sich um die Sicherheit der von den Menschenrechtsverletzungen betroffenen Kinder.
Angesichts der schweren humanitären Krise in Haiti bin ich insbesondere um die Sicherheit der von Menschenrechtsverletzungen betroffenen Kinder sehr besorgt. Banden kontrollieren weite Teile der Hauptstadt Port-au-Prince und ihrer Umgebung. Die Bandengewalt wirkt sich verheerend auf Kinder aus. Sie werden Opfer von Morden, Rekrutierungen, sexualisierter Gewalt und anderen Menschenrechtsverletzungen. Für Kinder gibt es keinerlei Schutzmaßnahmen. Sie werden nicht in erster Linie als Opfer gesehen, sondern als Kriminelle behandelt und teilweise ohne ordnungsgemäßes Verfahren im Zentrum für die Umerziehung von Minderjährigen, die mit dem Gesetz in Konflikt stehen (CERMICOL), inhaftiert. Insbesondere Mädchen sind sexualisierter Gewalt durch die Banden ausgesetzt und haben nur eingeschränkten Zugang zur Justiz und zum Gesundheitswesen.
Deshalb bitte ich Sie eindringlich, einen umfassenden Kinderschutzplan zu entwickeln und umzusetzen, mit dem das Land seinen internationalen Verpflichtungen zum Schutz von Kindern nachkommt und ihnen Bildung, Sicherheit und psychologische Unterstützung gewährleistet. Die haitianische Zivilgesellschaft muss von Beginn an in die Entwicklung von nachhaltigen Lösungen eingebunden werden.
Hochachtungsvoll